«Wir blei­ben alle!»

Das Ham­bur­ger Bei­spiel zeigt, wie sich anti­ras­sis­ti­sche Pro­teste gegen die euro­päi­sche Flücht­lings­po­li­tik mit loka­len sozia­len Kon­flik­ten wie den Aus­ein­an­der­set­zung um stei­gende Mie­ten und um ein Recht auf Stadt ver­bin­den kön­nen.

von Florian Wilde für sein Blog
9 Januar 2014 (Originalpost nicht mehr verfügbar)

Es waren unge­fähr drei­hun­dert west­afri­ka­ni­sche Flücht­linge, die im Früh­jahr 2013 von Li­by­en kom­mend Ham­burg erreich­ten. Ihr Weg hatte sie nach einer gefähr­li­chen Über­fahrt über das Mit­tel­meer zu­nächst auf die ita­lie­ni­sche Insel Lam­pe­dusa ge­führt, nach der sich die Grup­pe in Ham­burg dann be­nann­te. In Ham­burg ange­kom­men, wei­ger­ten sich die Behör­den unter Ver­weis auf die EU-​Richt­li­ni­en, den Flücht­lin­gen eine dau­er­hafte Unter­kunft zur Ver­fü­gung zu stel­len und ver­such­ten, sie gleich wie­der aus der Stadt zu trei­ben. Doch die Flücht­linge woll­ten nicht wei­ter­zie­hen. Wohin denn auch? Sie ent­schie­den sich zu blei­ben, an die Öffent­lich­keit zu gehen und für ihre Rech­te zu kämp­fen. Sie stie­ßen dabei auf eine spon­tane Welle der Sym­pa­thie und Soli­da­ri­tät in Tei­len der Be­völ­ke­rung.

Kir­chen öffne­ten ihre Tore, eben­so (wenn auch weni­ger öffent­lich) Mo­sche­en. Auch links­al­ter­na­tive Zen­tren und Wohn­pro­jekte nah­men Flücht­linge auf.

Etwa 80 fan­den Unter­schlupf in der St.-​Pau­li-​Kir­che, gleich neben den ehe­mals besetz­ten Ha­fen­stra­ße-​Häu­sern und dem Park Fic­tion, einem von den Anwoh­nern gegen In­ves­to­ren-​In­ter­es­sen durch­ge­setz­ten und selbst gestal­te­ten Park, der im Som­mer 2013 aus Soli­da­ri­tät mit den Pro­tes­ten in Istan­bul in Gezi Park Fic­tion umbe­nannt wurde. Dort orga­ni­sier­ten die Anwoh­ner meh­rere Will­kom­mens-​Grill­aben­de für die Flücht­linge. Jeden Tag wur­den Lebens­mit­tel und De­cken zur Kir­che ge­bracht, um die Flücht­linge zu unter­stüt­zen. Der Fuß­ball­club FC St.​Pauli spen­dete Ge­trän­ke und Fan-​Be­klei­dung, für jedes Spiel wer­den Gra­tis-​Kar­ten an Flücht­linge gege­ben. Ver.​di und die GEW orga­ni­sier­ten eine Will­kom­men­s­party im Gewerk­schafts­haus.

Die Flücht­linge tra­ten kol­lek­tiv bei ver.​di ein, wo­durch sie in den Ge­nuss des gewerk­schaft­li­chen Rechts­schut­zes kamen. Nach­dem es zu ras­sis­ti­schen Pöbe­leien von Bur­schen­schaf­tern gegen die Flücht­linge gekom­men war, mel­dete sich ein bekann­ter Kiez-​Tür­ste­her frei­wil­lig, um wochen­lang nachts vor der Kir­che Wache zu hal­ten. Auf der gro­ßen Herbst­de­mons­tra­tion «Keine Pro­fite mit der Miete» des Ham­bur­ger «Recht auf Stadt»-​Bünd­nis­ses am 28. Okto­ber 2013 spiel­ten die Flücht­linge eine wich­tige Rolle.

Doch wäh­rend die Flücht­linge viel Soli­da­ri­tät aus der Bevöl­ke­rung, von lin­ken Grup­pen und Gewerk­schaf­ten erfuh­ren, blieb der SPD-​ge­führ­te Ham­bur­ger Senat bei sei­ner har­ten Linie: Die Anwe­sen­heit der Flücht­linge ver­stoße gegen EU-​Richt­li­ni­en, sie müss­ten die Stadt ver­las­sen. Als es An­fang Okto­ber vor Lam­pe­dusa zu einer Schiffs­ka­ta­stro­phe mit über 270 ertrun­ke­nen Flücht­lin­gen kam, wuchs die Soli­da­ri­tät in der Ham­bur­ger Bevöl­ke­rung wei­ter. An der har­ten Linie des Sena­tes än­der­te sich aller­dings nichts. Im Gegen­teil: Er stell­te den Flücht­lin­gen ein Ulti­ma­tum, sich bis zum 11. Okto­ber 2013 bei den Behör­den zu mel­den und regis­trie­ren zu las­sen.

Nach Ab­lauf des Ulti­ma­tums began­nen mas­sive ras­sis­ti­sche Poli­zei­kon­trol­len mit dem Ziel, die Flücht­linge zu erfas­sen und ihre Abschie­bung vor­zu­be­rei­ten. Dage­gen erhob sich eine spon­tane Welle des Pro­tes­tes. Noch am glei­chen Abend gin­gen in Al­to­na über 1000 Men­schen auf die Stra­ße, spon­tan, wü­tend und sehr laut. Eben­so am nächs­ten und am über­nächs­ten Tag.

In der Roten Flora, dem besetz­ten auto­no­men Zen­trum im Schan­zen­vier­tel, wurde zu einer Voll­ver­samm­lung auf­ge­ru­fen, um den Um­gang mit den Poli­zei­kon­trol­len zu dis­ku­tie­ren. Im An­schluss demons­trier­ten er­neut über 500 Leute spon­tan durch die Schan­ze für ein Blei­be­recht der Flücht­linge. Die Voll­ver­samm­lung be­schloss außer­dem ein Ulti­ma­tum an den Ham­bur­ger Senat: Wenn die­ser nicht inner­halb weni­ger Tage die Poli­zei­kon­trol­len der Flücht­linge be­en­de, werde man wie­der auf die Stra­ße gehen und den Pro­test eska­lie­ren: «Wir beschrän­ken uns nicht mehr auf le­ga­le Pro­test­for­men, wenn tag­täg­lich Men­schen im Mit­tel­meer ertrin­ken und dies alles vom Ham­bur­ger Senat trotz inter­na­tio­na­ler Kri­tik ledig­lich zum An­lass genom­men wird, den Druck auf Flücht­linge zu er­hö­hen.»

Tat­säch­lich ver­sam­mel­ten nach Ab­lauf des Ulti­ma­tums an den Senat weit über 1000 Men­schen vor der Roten Flora und zogen unan­ge­mel­det durch das Schan­zen­vier­tel. Nach weni­gen hun­dert Me­tern wurde die Demons­tra­tion von der Poli­zei bru­tal ange­grif­fen, als Reak­tion flo­gen Stei­ne, Fla­schen und Böl­ler. Stun­den­lang setz­ten Klein­grup­pen den Pro­test fort.

Nur einen Tag spä­ter, am Mitt­woch, den 16. Okto­ber, waren es er­neut etwa 1100 Men­schen, die von einem Pro­test­camp der Flücht­linge vor dem Haupt­bahn­hof aus durch die Innen­stadt zogen. Gleich­zei­tig ver­öf­fent­lichte die 10. Klas­se einer Schu­le auf St. Pauli einen Auf­ruf, in dem es hieß, sie wür­den ihre Turn­halle den Flücht­lin­gen zu Ver­fü­gung stel­len. Als der Senat dar­auf ver­lau­ten ließ, die Schü­ler wür­den sich straf­bar ma­chen, folg­te ein Auf­ruf des Eltern­ra­tes der Schu­le. Die El­tern der Schü­ler zeig­ten sich darin aus Soli­da­ri­tät selbst an und erklär­ten: «Wir ste­hen voll und unein­ge­schränkt hin­ter unse­ren Schü­lern. Wir sind stolz dar­auf, dass un­se­re Kin­der dem Senat die Stirn zei­gen (…). Wir rufen die Bür­ger die­ser Stadt zum Unge­hor­sam gegen den Ras­sis­mus in die­ser Stadt auf!»

Am 25. Okto­ber folg­ten fast 10.​000 Men­schen einem Auf­ruf der FC-St.-​Pau­li-​Fan­sze­ne und mar­schier­ten nach dem Fuß­ball­spiel aus Soli­da­ri­tät zur St.-​Pau­li-​Kir­che. Eine Woche spä­ter, am 2. Novem­ber, betei­lig­ten sich etwa 15.​000 an der bis­her größ­ten Demons­tra­tion zur Unter­stüt­zung der Flücht­linge, und auch in den fol­gen­den Wo­chen gab es wöchent­lich De­mons­tra­tio­nen.

Die Pro­teste in Ham­burg bezie­hen ihre Stär­ke und Dyna­mik aus ihrer engen Ver­bin­dung mit der «Recht auf Stadt»-​Be­we­gung, die sich gegen die Pri­va­ti­sie­rung des öffent­li­chen Rau­mes, für güns­ti­gen Wohn­raum, gegen Kom­mer­zia­li­sie­rung und für Frei­räume für alle – also auch Flücht­linge – ein­setzt. In Ham­burg gibt es eine lange Tra­di­tion lin­ker stadt­teil­po­li­ti­scher Kämp­fe und Bewe­gun­gen. So wur­den in den 1980ern und frü­hen 1990er Jah­ren die Hafen­straße, die Rote Flora und viele wei­tere Häu­ser be­setzt und ihr Er­halt, meist in der Form von Wohn­pro­jek­ten, durch­ge­setzt. Die Rote Flora be­steht sogar seit 1989 als besetz­tes auto­no­mes Zen­trum ohne jeden Ver­trag. Auf diese Infra­struk­tur stüt­zen sich bis heute viele Bewe­gun­gen. Zwar wur­den an­de­re Pro­jekte ge­räumt und been­det, wie im Jahr 2002 der Bau­wa­gen­platz «Bam­bule». Je­doch folg­ten dar­auf mona­te­lange, zum Teil sehr mili­tante Pro­teste, die der Stadt die Lust an wei­te­ren Räu­mun­gen nah­men.

Als in den spä­ten 2000er Jah­ren die Mie­ten in Ham­burg regel­recht explo­dier­ten, for­miert sich auch der Wider­stand in einem «Recht auf Stadt»-​Netz­werk neu. All­jähr­lich ge­lingt es seit­dem, viele tau­send Men­schen zu Herbst­de­mos gegen den «Mie­ten­wahn­sinn» zu mobi­li­sie­ren. So­bald Inves­to­ren­pläne für die inner­städ­ti­schen Ge­bie­te be­kannt wer­den, gibt es Pro­teste: Anwoh­ner hän­gen Pro­test­fah­nen aus den Fens­tern, Akti­vis­tin­nen und Akti­vis­ten besetz­ten sym­bo­lisch Häu­ser und orga­ni­sie­ren Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen, aktu­ell etwa gegen den dro­hen­den Ab­riss der soge­nann­ten «Es­so-​Häu­ser» an der Ree­per­bahn. Zwar konn­ten die Pro­teste viele Inves­to­ren­pläne trotz­dem nicht ver­hin­dern, aber unter dem Druck der Bewe­gung sahen sich schließ­lich alle Par­teien in Ham­burg gezwun­gen, die Mie­ten­frage in das Zen­trum des Wahl­kamp­fes zu rü­cken und mas­sive Woh­nungs­bau­pro­gramme zu ver­spre­chen. Aber auch ganz kon­krete Er­fol­ge konn­te die Bewe­gung erzie­len: Im Som­mer des Jah­res 2009 besetz­ten Künst­le­rin­nen und Künst­ler das Gän­ge­vier­tel, zwei klei­ne denk­mal­ge­schützte Stra­ßen­züge in der Innen­stadt, um den Ab­riss durch einen Inves­tor zu ver­hin­dern. Seit­dem be­steht das Ge­län­de als selbst­ver­wal­te­tes nicht­kom­mer­zi­el­les Wohn– und Kul­tur­pro­jekt.

Im Spät­som­mer 2013 wurde be­kannt, dass die Rote Flora in ihrer Exis­tenz als besetz­tes links­au­to­no­mes Zen­trum be­droht wird: Vor Jah­ren schon von der Stadt an einen Inves­tor ver­kauft, hat die­ser nun ange­kün­digt, die Flora in eine kom­mer­zi­elle Kon­zert­halle zu ver­wan­deln. Alle Par­teien bis hin zur CDU haben gegen eine Ver­än­de­rung an der Roten Flora aus­ge­spro­chen: Sie ge­hö­re so wie sie ist zum Schan­zen­vier­tel. Denn allen ist klar: Die Flora hat eine weit über Ham­burg hin­aus­rei­chende Bedeu­tung. Ihre Räu­mung würde zu hef­ti­gen Pro­tes­ten füh­ren und im­men­se finan­zi­elle und poli­ti­sche Kos­ten ver­ur­sa­chen. Diese scheut die Poli­tik. Den­noch ist es mög­lich, dass der Inves­tor vor Ge­richt seine Inter­es­sen und damit eine Räu­mung der Roten Flora durch­setzt. Seit dem Bekannt­wer­den der Bedro­hung der Flora wur­den von dort aus zahl­rei­che Akti­vi­tä­ten ent­fal­tet, die sich zu­gleich immer auch auf den Kampf der Flücht­linge be­zie­hen.

Unter dem Druck der Pro­teste hat der Senat inzwi­schen der Auf­stel­lung von beheiz­ten Con­tai­nern auf dem Ge­län­de der Kir­chen zuge­stimmt, in denen die Flücht­linge im Win­ter schla­fen kön­nen. Der eigent­li­chen For­de­rung der Flücht­linge ver­wei­gert er sich aber wei­ter: einer Kol­lek­tiv­lö­sung inklu­sive des Blei­be­rechts für die ge­sam­te Grup­pe.

Der Stra­ßen­pro­test wird bis­her im Wesent­li­chen von lin­ken und auto­no­men Grup­pen, der Par­tei DIE LINKE und eini­gen Gewerk­schafts­glie­de­run­gen getra­gen. Die kon­krete Soli­da­ri­tät mit den Flücht­lin­gen be­steht vor allem in den von jah­re­lan­gen lin­ken Bewe­gun­gen gepräg­ten Stadt­tei­len wie St. Pauli, Al­to­na und Stern­schanze. Andern­orts trifft die Hal­tung des Sena­tes wei­ter­hin auf viel Zustim­mung und zum Teil auch auf weit ver­brei­tete ras­sis­ti­sche Res­sen­ti­ments. Um die mit abso­lu­ter Mehr­heit regie­rende SPD tat­säch­lich zu einer Ab­kehr von ihrem Kurs zu zwin­gen, wird es für die Bewe­gung not­wen­dig sein, den Druck auf­recht­zu­er­hal­ten, zu erhö­hen und an­de­re Spek­tren wie sozi­al­de­mo­kra­ti­sche und grüne Mi­lieus in die Bewe­gung hin­ein­zu­zie­hen. Dies ist in Ansät­zen mit der Groß­de­mons­tra­tion am 2. Novem­ber be­reits ge­lun­gen.

Seit Ende Dezem­ber 2013 eska­liert die Situa­tion in Ham­burg wei­ter. Die Rote Flora hatte zu einer bun­des­wei­ten Groß­de­mons­tra­tion am 21. Dezem­ber unter dem Motto «Here to stay: Refu­gees, Es­so-​Häu­ser, Rote Flora – Wir blei­ben alle» auf­ge­ru­fen und etwa 10.​000 Leute waren gekom­men. Etwa die Hälf­te betei­lig­ten sich an einem rie­si­gen auto­no­men «schwar­zen Block» an der Spit­ze der Demo, tau­sende wei­tere schlos­sen sich dem bun­ten «Recht auf Stadt»-​Block an, den Stadt­teil­in­itia­ti­ven und links­ra­di­kale Grup­pen orga­ni­sier­ten und der auch von der LIN­KEN in Ham­burg unter­stützt wurde. Nach nur weni­gen Me­tern wurde die Demo von der Poli­zei ge­stoppt, bru­tal mit Knüp­peln, Was­ser­wer­fern und Trä­nen­gas ange­grif­fen und schließ­lich auf­ge­löst. Der auto­nome Block ver­suchte mit allen Mit­teln, die­sen An­griff abzu­weh­ren. Es folg­ten die hef­tigs­ten Stra­ßen­schlach­ten, die Ham­burg seit Jah­ren er­lebt hatte. Tau­sende ver­such­ten auf ver­schie­de­nen Wegen, das Demons­tra­ti­ons­recht gegen die Staats­macht durch­set­zen. Be­reits im Vor­feld der Demo war es zu einem An­griff einer Grup­pe Ver­mumm­ter auf eine Poli­zei­wa­che gekom­men.

Ein angeb­li­cher zwei­ter An­griff am 28.​12. führ­te zu einer mas­si­ven Medi­en­hetze gegen die Bewe­gung und «linke Gewalt­tä­ter». Die Poli­zei nahm dies zum An­lass, weite Teile von Al­to­na, St. Pauli und dem Schan­zen­vier­tel zu einem «Gefah­ren­ge­biet» zu erklä­ren, in denen jeder­zeit ver­dachts­un­ab­hän­gige Per­so­nen­kon­trol­len und Auf­ent­halts­ver­bote mög­lich sind – eine Ge­fahr auch für die Lam­pe­du­sa-​Flücht­lin­ge, von denen viele sich nicht behörd­lich regis­trie­ren las­sen woll­ten. Die LINKE pro­tes­tierte gegen das Gefah­ren­ge­biet und ver­suchte, der media­len Hetze ent­ge­gen­zu­tre­ten, wofür die Par­tei in den rech­ten Me­di­en scharf ange­grif­fen wurde.

An­fang Ja­nu­ar wurde dann be­kannt, dass die Poli­zei den zwei­ten An­griff auf die Wache offen­sicht­lich frei erfun­den hatte, um die Ein­lei­tung von Not­stands­maß­nah­men (Ein­rich­tung eines Gefah­ren­ge­bie­tes) zu legi­ti­mie­ren. Seit dem kommt es all­abend­lich zu spon­ta­nen Pro­tes­ten von Hun­der­ten Men­schen gegen die Ein­schrän­kung ihrer Grund­rechte im «Gefah­ren­ge­biet». Damit hat die Stadt neben den Flücht­lin­gen, der Mie­ten­frage und dem Kon­flikt um die Zu­kunft der Flora ein wei­te­res Kon­flikt­thema erhal­ten: die Ver­tei­di­gung der Bür­ger­rechte gegen den Staat.

Das Ham­bur­ger Bei­spiel zeigt, wie sich anti­ras­sis­ti­sche Pro­teste gegen die euro­päi­sche Flücht­lings­po­li­tik mit loka­len sozia­len Kon­flik­ten wie den Aus­ein­an­der­set­zung um stei­gende Mie­ten und um ein Recht auf Stadt ver­bin­den kön­nen, ge­ra­de wenn sie sich dabei auf eine über viele Jahre gewach­sene linke Ver­an­ke­rung im Stadt­teil stüt­zen kön­nen und auf par­la­men­ta­ri­sche und außer­par­la­men­ta­ri­sche Unter­stüt­zung von einer Par­tei wie der LIN­KEN tref­fen. Zen­tra­les ver­bin­den­des Ele­ment der ver­schie­de­nen Bewe­gun­gen und Ak­teu­re bil­det dabei ein über viele Jahre gewach­se­nes links­al­ter­na­ti­ves poli­ti­sches Mi­lieu, dass sich in Ham­burg auf eine star­ke Infra­struk­tur aus lin­ken Zen­tren, ehe­ma­li­gen besetz­ten Häu­sern und poli­ti­schen Grup­pen stüt­zen kann und über enge Ver­bin­dun­gen in Gewerk­schaf­ten, in die Links­par­tei und zu links­li­be­ra­len Me­di­en ver­fügt.

Flo­rian Wilde ist Mit­glied im Par­tei­vor­stand der LIN­KEN.

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